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Altrip geographisch:

Altrip ist das östlichste Dorf der Pfalz; es liegt in einem Rheinbogen,
relativ abgelegen, zwischen Ludwigshafen und Speyer.
Es ist geprägt durch eine typische Rheinauenlandschaft, zu
der Altrheinarme und Auwälder gehören. Ein Damm/Deich schottet Altrip
von den immer wieder bei Hochwasser beeindruckenden Wassermassen ab,
wenngleich die Altriper Bevölkerung bei dem regelmäßig wiederkehrendem
Hochwasser, insb. im Frühjahr, durch das Druckwasser, das sich "hinter"
dem Damm hochdrückt, in Mitleidenschaft gezogen wird (auch die Schnakenpopulation
steigt nach Hochwasserperioden sprunghaft an - Altrip = `s "Schnoogeloch"...).
Altrip etymologisch:
"Altrip" kommt von lateinisch alta ripa "Hohes Ufer".
Altrip historisch:
Römerzeit
Altrip ist eines der ältesten, dauerhaft besiedelten Dörfer der Pfalz, gegründet
369 n.Chr. als Kastell zur Sicherung der römischen Rheingrenze gegen die Alemannen unter
Kaiser Valentian. Der heutige, seit der Römerzeit fast unveränderte Ortsname, läßt den
Schluß einer dauerhaften Besiedlung zu, auch wenn sich nicht für alle Epochen
"handfeste" Zeitzeugen inform von Ausgrabungen oder Urkunden finden lassen.
Mittelalter
Um 630 wurde durch König Dagobert das Medardusklösterlein gegründet
(überliefert, nicht gesichert).
732 schenkt König Pippin III. die "Cella Altrepio" mit allen
Zugehörungen dem Kloster Prüm in der Eifel. Der gewaltige Besitz des Klosters Prüm
erstreckt sich fast über das ganze Frankenreich. Die "Cella Altrepio" wurde zum
Verwaltungsmittelpunkt des Wormsgaus, Speyergaus und Lobdengaus (Ladenburg).
840 wird in Altrip Regino geboren, späterer Abt von Prüm und Verfasser der ersten
deutschen Weltchronik.
Neuzeit
Seit 1558 existiert in Altrip eine reformierte Pfarrei.
Das erste Register über die Altriper Bürger stammt aus dem Jahre 1585
(Türkensteuerliste); danach hatte Altrip 30 Haushaltungen mit etwa 130 Einwohner, die zum
großen Teil dem Beruf des Fischers nachgingen. Die Bevölkerungsentwicklung blieb bis ins
19. Jahrhundert mehr oder weniger konstant, doch mit der Industriellen Revolution und
den damit einhergehenden neuen Berufen in der angrenzenden Industrie kann
man fast eine "Bevölkerungsexplosion" feststellen, wie sie erneut seit den 70er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch die ununterbrochene Erschließung von
Neubaugebieten zu beobachten ist. Gerade von den angrenzenden Städten Mannheim und
Ludwigshafen ist der Zuzug beachtlich, da sich in Altrip einerseits die unmittelbare Nähe
zur Natur (ein hoher Freizeit- und Erholungswert) und zum anderen die relative Stadtnähe
verbinden. Ob einem Dorf ein so enormer Zuwachs innerhalb so kurzer Zeit bekommt, sei
dahingestellt (Einwohner 1970: 5385; Einwohner 2000: fast 8000).
Insgesamt präsentiert sich Altrip als ein modernes Dorf mit einer, für seine
Abgelegenheit akzeptablen Infrastruktur, dem man seine Vergangenheit als "armes
Fischerdorf" nicht mehr ansieht.
Knöppler, Elke:
Altriper Wörterbuch - Mer redd jo nix, mer seschd jo blous. verlag regionalkultur
1999,
ISBN 3- 89735 -119 - 6 |